Knödel & Kloss
In Bayern und Österreich spricht man von Knödeln, in Thüringen von Klößen.
Nach traditionellen Rezepten bestehen sie alle aus ähnlichen Zutaten: aus geschälten, zerkleinerten,
rohen und/oder gekochten Kartoffeln, Kartoffelstärke, Salz.
Auch Gewürze, Milch und Ei werden verwendet. Nach Belieben werden Klöße gefüllt,
nicht nur mit Weißbrotwürfeln.
Gekochte Kartoffelklöße. Dafür werden gekochte Kartoffeln gepresst, mit Stärke oder Mehl, Salz und
Muskatnuss vermengt. Eier machen die Klöße locker und leicht.
Gnocchi. Die italienische Klossart wird aus gekochten Kartoffeln, Mehl und Eiern zubereitet.
Für die typischen Streifen sorgt eine Gabel.
Kartoffelknödel halb und halb. In den Teig kommen zu einer Hälfte gekochte,
zur anderen rohe Kartoffeln. Daraus entstehen elastisch-lockere Klöße mit typischer
Kartoffelnote. Sie heißen auch halbseide Klässe.
Rohe Kartoffelklöße. Rohe Kartoffeln werden gerieben, etwas Essig sichert die helle Farbe.
Nach dem Auspressen durch ein Tuch wird die Masse mit Wasser oder Milch überbrüht, Stärke
bindet sie. Die Klöße sind leicht glasig und nicht so fein.
Thüringer Klöße. Für die Thüringer Identitätsspeise werden zwei
Drittel rohe Kartoffeln mit einem Drittel gekochte Kartoffeln vermengt. Die Masse ergibt
locker-elastische Klöße, die nach rohen Kartoffeln schmecken. Erste Rezepte stammen aus dem
18. Jahrhundert. Trotz der langen Tradition versagte das Bundespatentgericht 2010 den Klößen
den Schutz als regionale Spezialität. Die Gründe: Sie würden heute viel in Bayern und
Sachsen produziert, der Begriff Thüringer Kloß habe sich inzwischen von einer
Herkunfts- zur Gattungsbezeichnung gewandelt.
Semmelknödel. Werden gern in der bayerischen Küche verwendet. Sie bestehen in der Regel
als altbackenen Brötchen welche in Würfel geschnitten und in Milch eingeweicht werden.
Weitere Zutaten sind je nach Rezept angedünstete Zwiebeln, gebratene Schinkenwürfel, gehackte Petersilie
oder auch Mandelsplitter und Eier. Den typischen geschmack erhalten sie durch geriebenen Muskat.
Im bömischen Bereich wird auch gern Eischnee in den Teig gemischt. Die Semmelknödel
werden dadurch etwas lockerer.